Im GIQ-Journal wurde der Beitrag „Data-driven intelligence in crisis: The case of Ukrainian refugee management“, verfasst von Kilian Sprenkamp, Mateusz Dolata, Liudmila Zavalokina und Gerhard Schwabe veröffentlicht. In dieser Studie wird untersucht, wie grosse Sprachmodelle und andere fortschrittliche datengesteuerte Technologien die Unterstützungssysteme für Schutzsuchende, insbesondere in Krisenzeiten, verbessern können.
The Government Information Quarterly (GIQ) ist eine führende Fachzeitschrift mit Peer-Review, die sich auf die Forschung an der Schnittstelle von öffentlicher Verwaltung, Technologie und Informationswissenschaft konzentriert und die Auswirkungen digitaler Innovationen auf die Verwaltung und den öffentlichen Dienst untersucht.
Das Paper befasst sich mit der dringenden Herausforderung, die Bedürfnisse von Geflüchteten unter sich rasch verändernden Bedingungen effizient zu bewältigen. Die Studie nutzt Daten aus öffentlichen Kommunikationskanälen und stellt R2G (Refugees to Government) vor, ein innovatives digitales Tool, das auf umfangreichen Sprachmodellen, natürlicher Sprachverarbeitung und Chatbot-Technologien basiert. Dieses Tool ermöglicht es politischen Entscheidungsträger:innen, dynamisch mit Geflüchtetendaten zu interagieren und durch konversationelle Abfragen und visuelle Dashboards Erkenntnisse in Echtzeit zu gewinnen.
In dem Forschungspapier werden die Gestaltungsrichtlinien formuliert:
- Community-gesteuerte Einblicke: Echtzeitanalysen von Kommunikationskanälen Schutzsuchender, um dringende Bedürfnisse direkt aus den betroffenen Gemeinschaften zu identifizieren.
- Raum-zeitliches Wissen: Erfassung von Bedürfnissen Schutzsuchender basierend auf geografischen und zeitlichen Dimensionen, um gezielte Hilfsmassnahmen zu verbessern.
- Mehrsprachige Datensynthese: Überwindung von Sprachbarrieren durch fortschrittliche Techniken der natürlichen Sprachverarbeitung, um vielfältige Kommunikation Schutzsuchender zu interpretieren und darauf zu reagieren.
- Interaktive Abfragen über Chatbots: Bereitstellung einer intuitiven Chatbot-Schnittstelle, die politischen Entscheidungsträger:innen den Zugang zu Daten Schutzsuchender erleichtert.
Die Studie gibt zudem Handlungsempfehlungen für den ethischen Umgang mit Community-Daten, die Integration fortschrittlicher Sprachverarbeitungstechnologien in die öffentliche Verwaltung und die Förderung einer datenbasierten Kultur im Krisenmanagement.
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Das Projekt «Government as a Platform» wird im 2. Projekt-Call im Innovationsprogramm gefördert.