Virtuelle Lernumgebungen in der betrieblichen Ausbildung sind vielversprechend, zeigt eine aktuelle Studie der ZHAW und PH Zürich. Lernende aus der Elektrobranche haben sich auf ihre Abschlussprüfung zusätzlich mit Virtual Reality-Software vorbereitet und konnten sich um eine Schulnote verbessern.
Für viele Lehrbetriebe ist es schwierig, Berufslernenden genügend Situationen zu ermöglichen, in denen sie die vorgesehenen beruflichen Tätigkeiten erlernen und üben können. Die Anreicherung der betrieblichen Ausbildung mit technologiegestützten Erfahrungswelten auf der Basis von Virtual Reality (VR) ist deshalb vielversprechend. VR wird in der betrieblichen Ausbildung jedoch kaum systematisch angewandt, was unter anderem auf eine geringe Erfahrungs- und Forschungslage zurückgeführt werden kann. Daher wurde in einem gemeinsamen Projekt der ZHAW und der PH Zürich eine VR-Lernumgebung für angehende Elektrofachpersonen entwickelt und getestet. Die fachliche Expertise steuerten die Praxispartner:innen Bandara, BKW Building Solutions, das Elektrobildungszentrum Effretikon und der Berufsverband EIT.swiss bei. Gefördert wurde das Projekt von der Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen (DIZH).
Eine Schulnote besser dank Virtual Reality
In einer Feldstudie wurden die Leistungen von 68 Schweizer Montage-Elektriker:innen und Elektroinstallateur:innen im letzten Ausbildungsjahr vor und nach ihrer Prüfungsvorbereitung verglichen: 35 Lernende nutzten Virtual Reality zur Vorbereitung auf die praktische Prüfung, die anderen 33 Lernenden bereiteten sich mit klassischen Lernmethoden vor. Es zeigte sich, dass insbesondere die Montage-Elektriker:innen von der VR-Lösung profitierten. Sie konnten sich in der Abschlussprüfung um fast eine ganze Note steigern im Vergleich zu den Lernenden ohne VR. «Das Ergebnis hat uns sehr gefreut und unterstreicht das Potenzial von VR, die Chancengleichheit in der betrieblichen Grundbildung zu verbessern», fasst Co-Projektleiter Thomas Keller von der ZHAW School of Management and Law zusammen.