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Wie der Staat mit Desinformation umgehen kann. Ein Blick auf aktuelle Forschung der UZH

In ihrem Artikel «Wenn die Erde flach ist» beleuchtet Tanja Wirz, wie der Staat mit Desinformation in digitalen Medien umgehen sollte und welche Massnahmen zum Schutz der Demokratie erforderlich sind. Die UZH-Forscher Mark Eisenegger und Florent Thouvenin präsentieren in einer interdisziplinären Studie Vorschläge zu diesem Thema.

Wie verbreitet Desinformation tatsächlich ist, ist unklar, denn die digitalen Plattformen geben nur wenig Zugang zu den relevanten Daten. Ebenfalls offen bleibt, wie oft Desinformation überhaupt geglaubt wird. (Illustration: Cornelia Gann)

Die Studie zeigt, dass die Schweizer Bevölkerung traditionellen Medien und Behördenmitteilungen weiterhin vertraut und sich fähig fühlt, falsche Informationen zu erkennen. Dennoch äussert etwa die Hälfte der Befragten Sorgen über «Fake News» und deren potenziellen Schaden für die direkte Demokratie. Medienwissenschaftler Mark Eisenegger betont: «Desinformation kann in der Schweiz potenziell grossen Schaden anrichten.»

Jurist Florent Thouvenin unterstreicht die Bedeutung der Meinungsäusserungsfreiheit und warnt vor staatlicher Überregulierung: «Eine demokratische Gesellschaft muss auch unsinnige Meinungen bis zu einem gewissen Grad aushalten können.» Die Forscher empfehlen einen «Governance-Mix» aus rechtlichen Vorgaben, Ko-Regulierung mit digitalen Plattformen und der Förderung von Medienkompetenz, um Desinformation effektiv zu begegnen.