Die Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen UZH, ZHAW, ZHdK und PHZH intensiviert den Austausch mit der Praxis und der Öffentlichkeit. Dazu fördert die DIZH vier Innovationsstrukturen mit insgesamt 16 Millionen Franken für die Bereiche Autonome Systeme, klinische Innovation, Cybersicherheit und Digital Health.
Die DIZH schafft Innovationsstrukturen für eine nachhaltige Zusammenarbeit der Hochschulen des Kantons Zürich mit Unternehmen und Partnern aus der Praxis. Die neuen Organisationsformen ermöglichen den Austausch, die Reaktion auf aktuelle Bedürfnisse und sollen Innovationsimpulse geben. Im ersten sogenannten Struktur-Call fördern der Kanton und die DIZH vier Strukturen mit 8 Millionen Franken. Der Betrag wird durch die beteiligten Hochschulen und Praxispartner mindestens auf 16 Millionen Franken über fünf Jahre verdoppelt.
Autonome Systeme entwickeln und erproben
Im Innovationspark Dübendorf entsteht ein Ort, an dem künftig Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Industrie interdisziplinär die Zukunft autonomer Systeme, etwa selbständig navigierende Drohnen, gestalten und die Gesellschaft über die zivilen Anwendungen in diesem Bereich aufklären. «Shared Large-scale Infrastructure for the Development and Safe Testing of Autonomous Systems» (LINA) bildet die operative Basis einer realen und virtuellen Infrastruktur für Forschung, Entwicklung und sicheres Testen von autonomen Systemen in einem internationalen einzigartigen Testsetup im Kanton Zürich. Alle Beteiligten rund um den Luftraum und den Flugplatz Zürich-Dübendorf sind eng in die Entwicklung der Test-Arenen eingebunden.
Praxislabor für patientenzentrierte klinische Innovation
Das «Zurich Applied Digital Health Center» erforscht digitale Gesundheitslösungen im Spitalkontext und setzt diese effizient und praxisrelevant um. Untersucht werden zum Beispiel die sogenannten «Patient Reported Outcome Measures» (PROM), die Informationen zum Gesundheitszustand von Patientinnen und Patienten und zu den Auswirkungen von Behandlungen aus deren Sicht liefern. Bisher existiert schweizweit noch keine Plattform, die den Transfer von PROM-Forschung in die klinische Praxis ermöglicht. Das Zentrum bringt Expertinnen und Experten aus Klinik, Forschung, Entwicklung und Industrie zusammen und integriert die momentan noch individuell agierenden Institutionen in einer gemeinsamen Struktur. Damit wird ein digitales Ökosystem im Gesundheitswesen etabliert und Zürich als «Smart Health City» positioniert.
Netzwerk Cyber-Resilienz für den Kanton Zürich
Das neue «Cyber Resilience Network» des Kantons Zürich soll den zunehmenden Bedrohungen aus dem Internet entgegen wirken. Die Anfälligkeit von Computersystemen nimmt durch die fortschreitende Vernetzung zu, was insbesondere bei kritischen Infrastrukturen eine Herausforderung darstellt. Das «Cyber Resilience Network» möchte durch Forschung und Lehre sowie den Aufbau einer «Cyber-Miliz» – analog zur Feuerwehr – dazu beitragen, solche Gefahren zu mindern. Insbesondere nicht-technische Aspekte der Cybersicherheit stehen bei diesem Projekt im Fokus. So soll etwa die rechtliche Grundlage und Durchführbarkeit für den Aufbau einer Cyber-Miliz aus Freiwilligen erforscht werden. Die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Hochschulen und den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren im Kanton Zürich wird dabei intensiviert, um neue Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich der Cybersicherheit zu schaffen. Auch der Einbezug der Zivilgesellschaft wird bei diesem Projekt eine wichtige Rolle spielen. Ziel ist es, die Resilienz des Wirtschaftsstandortes Zürich und seiner Bevölkerung gegen Cyber-Risiken zu erhöhen – sowohl durch vorbeugende Massnahmen als auch durch die Schadensbewältigung bei grösseren Vorfällen.
Hub für partizipatives Design in der digitalen Gesundheitsversorgung
Das «Digital Health Design Living Lab» (DHD Living Lab) bietet eine interdisziplinäre Struktur für Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie die Bildung von Exzellenzprofilen im Kontext von Digitalisierung, Gesundheit, Ethik und Design. Sie dient dazu, im Interesse einer hochwertigen, menschenzentrierten und wertebasierten Gesundheitsversorgung zusammenzuarbeiten und diese neu zu gestalten. Die Öffentlichkeit wird aktiv in die Erforschung von Bedürfnissen und Präferenzen sowie in die Gestaltung innovativer Lösungen einbezogen. Durch diese Partizipation können das Vertrauen, Bewusstsein und Wissen der Bevölkerung über Gesundheitskompetenz sowie Digitalisierung wachsen. Dies trägt wiederum zur Prävention und nachhaltigen Gesundheitsförderung bei.