Die Schweiz muss dringend eine Debatte führen, welche Angriffsszenarien uns erwarten können und welche Kollateralschäden wir akzeptieren wollen, schreibt Markus Christen von der Universität Zürich in der Kolumne: Cyberabwehr – definierte Prozesse statt «Hack Backs» (Link), die in InsideIT erschienen ist. Ein Alarmsignal nennt die NZZ den Angriff auf Bülach und berichtet vom Zentrum für Cybersicherheit, das der Kanton Zürich aufbaut. Der vom kantonalen Amt für Informatik geplante Schutzschirm gegen Cyberattacken kann auch von Städten und Gemeinden genutzt werden (Link zum Artikel).
Die Antwort auf die Frage, wie wir uns besser vor Bedrohungen aus dem Internet schützen können, ist so komplex wie die Cybersicherheit selbst, denn es muss stets das richtige Gleichgewicht zwischen technischen Möglichkeiten und politischen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen gefunden werden. Vor allem die zunehmende Digitalisierung kritischer Infrastrukturen stellt eine Herausforderung dar. Zwar hat sie klare Vorteile, bringt aber auch eine grössere Anfälligkeit für Cyber-Bedrohungen mit sich. Besonders besorgniserregend ist die Möglichkeit von Grossschadenslagen, die zu einem Ausfall der Strom-, Trinkwasser-, Lebensmittel- oder Medikamentenproduktion führen könnten. In einer solchen Situation wird jede helfende Hand benötigt, um den Betrieb wiederherzustellen.
Doch wie organisiert man Hilfe in einer solchen Notsituation? Genau an dieser Stelle setzt das neue Cyber Resilience Network des Kantons Zürich (CYRENZH) an. Ziel ist es, durch Forschung und Lehre sowie den Aufbau einer Miliz bestehend aus Freiwilligen die Selbstbestimmung des Wirtschaftsstandorts Zürich und seiner Bevölkerung zu schützen. Ähnlich wie bei der Feuerwehr soll mit dem geförderten Projekt eine Einsatztruppe aus zivilen Ersthelfer:innen für den digitalen Raum aufgebaut werden. CYRENZH soll zudem die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteur:innen im Kanton Zürich stärken und neue Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich der Cybersicherheit schaffen.
CYRENZH wird im Rahmen des Innovationsprogramm der DIZH gefördert und von Forschenden der UZH und ZHAW geleitet.